Pablo Picasso
Das Pferd - Le Cheval
Details:
- Edition auf schwerem Bütten.
- Gerahmt in schwarz-silberfarbener Massivholzleiste, verglast.
- Format gerahmt 56 x 66 cm (H/B).
Diese Zeichnung eines Pferdes des spanischen Meisters Pablo Picasso ist ein skurriles, dynamisches Kunstwerk, das nur wenige einfache Tintenlinien verwendet. Es handelt sich um eine Serigrafie, d. h. um einen Siebdruck, bei dem Tinte auf ein Stück schweres Papier gedruckt wird. Zunächst malt oder zeichnet der Künstler auf das Siebgewebe, dann drückt er ein Substrat (in diesem Fall dickes Papier) auf das Sieb, um einen sauberen, klaren Abdruck zu erzeugen. Auch wenn es auf den ersten Blick nur ein einfacher Schnörkel zu sein scheint, zeigt sich bei näherer Betrachtung, dass es sich unverkennbar um ein Werk von Picasso handelt.
Picassos Pferdezeichnung fällt in die Kategorie der primitiven Kunst des 20. Jahrhunderts. In diesem Fall bedeutet primitive Kunst einfach Kunstwerke, die einfache, minimale Linien verwenden, um eine erkennbare Form hervorzurufen. Man könnte argumentieren, dass Picasso in dieser Zeichnung die geringstmögliche Anzahl von Linien verwendet, um die Form, Bewegung und Muskulatur eines kräftigen, wachsam stehenden Pferdes darzustellen. Dieser primitive Stil ist zu unterscheiden von der als „Primitivismus“ bezeichneten Bewegung in der westlichen Kunst, die ebenfalls in der ersten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts in Mode war. Die Primitivisten waren westliche Künstler, die Formen und Symbole von Völkern entlehnten, die sie als „primitiv“ betrachteten. Ein Beispiel ist der Maler und Bildhauer Paul Gauguin, der in seinen Werken tahitianische Motive verwendete.
Auch in anderen Werken, zeigt und Picasso, wie leicht ihm das Zeichnen von der Hand ging. So beispielsweise in den Werken „Le Pingouin“, „Le Chien“ und „Le Hibou“, welche auch als 4er-Set erhätlich sind.
© Succession P. Picasso/Sabam Beligum 2003. Editions Acte III, Belgique. PIC 392.
Pablo Picassos Kunst
Dies ist bei weitem nicht das einzige Kunstwerk, das Picasso schuf und in dem ein Pferd vorkommt. Er scheint von diesen Tieren tatsächlich fasziniert gewesen zu sein. So taucht in seinem epischen, pazifistischen Werk „Guernica“ ein leise schreiendes Pferd auf, und eine frühe Studie (1906) mit dem Titel „Junge, der ein Pferd führt“ zeigt eine friedliche Szene mit einem nackten Jungen und einem Schimmel, der sich neben ihm aufbaut. Picassos Gemälde „Stierkampf“ konzentriert sich weniger auf den gleichnamigen Stier als vielmehr auf das Pferd. Dieses Pferd, das vor Wut oder Verzweiflung auf den Boden stampft, hat sich von seinem Reiter gelöst und kann als eines der Opfer des Kampfes bezeichnet werden. Obwohl Picasso in seinem gesamten Werk dazu neigt, Pferde in Momenten extremer oder überwältigender Schmerzen oder Emotionen darzustellen, sind seine ruhigeren Studien oft fröhlich oder jovial. Diese Zeichnung eines Pferdes ist ein hervorragendes Beispiel dafür: ein geschickter Künstler, der sein Können unter Beweis stellt und seine Liebe zur Form des Pferdes mit ein paar minimalen Linien zeigt.