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Philharmonie Berlin

„Edward Gardener, der Rundfunkchor Berlin und das RSB“ - exklusive Tickets 14.11.2025

„Edward Gardener, der Rundfunkchor Berlin und das RSB“ - exklusive Tickets 14.11.2025

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Artikelnummer: 22231

„Um wieviel verständlicher sind für mich in gefühlsmäßiger Hinsicht jene naiven Worte: ‚Stala Matka bolejaca, kolo krzyza lzy lejaca‘ als jene für mich – in begrifflicher Hinsicht – ebenfalls verständlichen Worte: Stabat Mater dolorosa juxta crucem lacrimosa…“ Für den polnischen Komponisten Karol Szymanowski ging es 1926 bei der Komposition des Stabat mater nicht um einen liturgisch verwertbaren Beitrag zur Kirchenmusik, sondern um ein aus tiefem menschlichem Gefühl und persönlicher Anteilnahme entspringendes Musikwerk, ein tönendes Gebet, das den Kirchenraum nicht braucht zu seiner Entfaltung. Herrlich ketzerisch und zugleich oder gerade deshalb voller ehrlichem Ethos fährt Szymanowski fort: „Es handelt sich um religiöse Musik: Sie musste also auch weit entfernt sein von der offiziellen liturgischen Musik.“

Auf derselben Ebene rangiert die Sinfonie Nr. 4 von Gustav Mahler. Ihr Finale besteht aus dem Lied „Das himmlische Leben“, das Mahler aus der Volksliedsammlung „Des Knaben Wunderhorn“ entlehnt hat. Eine „Singstimme mit kindlich heiterem Ausdruck; durchaus ohne Parodie“ soll laut Mahler dieses himmlische Sauf- und Fresslied anstimmen, soll scherzen vom getöteten Lämmlein, vom geschlachteten Ochsen, von den geköderten Fischen, den gerupften Kräutern, den geplünderten Obstgärten, den auf offener Straße gestorbenen Rehen und Hasen und natürlich vom Wein, den zu kosten nichts kostet. Im Halse stecken bleibt einem all das Aufgetischte beim Gedanken daran, dass es im Himmel zugehen soll wie bei den finstersten Piraten und schamlosesten Plünderern. Das deftige Hohelied auf die weltlichen Genüsse entpuppt sich als trotziges, rührend-linkisches Stoßgebet derer, die mit verzweifeltem Optimismus das zu feiern genötigt sind, was sie nicht haben. Aus Mangel an irdischer Lebensqualität klammern sie sich alternativlos an die Hoffnung auf ein späteres himmlisches Leben.


Termin: Freitag, 14. November 2025, 20.00 Uhr
Ort: Philharmonie Berlin, Herbert-von-Karajan-Straße 1, 10785 Berlin


Hersteller: Deutsches Symphonie-Orchester Berlin in der Rundfunk Orchester und Chöre GmbH im rbb-Fernsehzentrum, Masurenallee 16-20, 14057 Berlin, E-Mail: tickets@dso-berlin.de

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