„Der Spaziergänger“ (1912)
„Der Spaziergänger“ (1912)
Details:
- Skulptur in feiner Bronze, von Hand im Wachsausschmelzverfahren gegossen, ziseliert und patiniert.
- Direkt vom Original abgeformt und verkleinert (Reduktion).
- Limitierte Auflage 980 Exemplare, einzeln nummeriert und mit der vom Original übernommenen Signatur "E. Barlach" sowie der Gießereipunze versehen.
- Mit nummeriertem Authentizitäts- und Limitierungszertifikat.
- Format 28 x 13,5 x 9,5 cm (H/B/T).
- Gewicht 4,8 kg.
"Das war ein Landsmann, der zwischen Güstrow und Rostock zustieg. Er saß mir mit seinem mächtigen Leib so unbewegt gegenüber, dass unsere Knie sich berührten, an Zeichnen war nicht zu denken. Es blieb mir nichts anderes übrig, als ihn solange aufs Korn zu nehmen, bis ich ihn schließlich auswendig konnte." So schildert Ernst Barlach seine Begegnung mit dem Mitreisenden, der ihm später als Vorlage für seine Skulptur dienen sollte.
Ein gereifter Mann stapft mit auf dem Rücken verschränkten Händen gegen den Wind. Die Skulptur erinnert an den Geheimrat von Goethe. Auch an den großen Ludwig van Beethoven, der seinen Weg im Überzieher durch die Altstadtgassen von Wien nimmt, könnte man denken. Beide stellten sich voll Mut und Widerspruchsgeist ein Leben lang dem Wind und manchem Sturm entgegen.
Barlach war, wie Goethe, wie Beethoven, ein leidenschaftlicher Wanderer und Spaziergänger. Seinen Weg durch das Leben weitergehen, ist nur in Ausnahmefällen ein Spaziergang. Mit in der Ferne suchenden Augen und eine trotzige Melodie pfeifend, bietet der Spaziergänger Barlachs allem seine Stirn. Sein Spaziergänger zeigt Haltung durch und durch. Er geht nicht in die Irre. Er stellt sich dem Wind entgegen. Große Eindringlichkeit geht von ihm aus. Sie vermittelt eindrucksvolle Erkenntnis, Stärke und Kraft. Frei von Generationenvorstellung, von Zeitgeist und Moden geht Barlachs Spaziergänger in Ursprünglichkeit und Kraft seinen Weg unbeirrt. (Dr. Friedhelm Häring - Museumsdirektor a.D. und Kurator)